Lokomotivstatistik
railstoriches

Deutsche Reichsbahn in der DDR


In der sowjetischen Besatzungszone, der späteren DDR führte die Deutsche Reichsbahn ihre Geschäafte ohne offizielle Umfirmierung weiter.
Dies mag im ersten Moment verwundern: In vielen anderen Bereichen wurden alle aus der Zeit des Nationalsozialismus stammenden Bezeichnungen gestrichen, zumal, wenn im Namen der territoriale Ausdehungsdrank des Hitler-Regimes etwa durch den Namensbestandteil "Reich" mitschwang.
Warum also fuhr hochoffiziell nach wie vor die Dorpmüllersche Reichsbahn (freilich mit neuem Spitzenpersonal) durch die Lande?
Die Antwort ist banal: Die Reichsbahn besaß das Recht, den Verkehr in ganz Berlin durchzuführen. Mit einem semantischen Trick sicherte man sie das Recht, neben dem "demokratischen" (Ost-)Berlin auch den Westteil der Stadt und die gesamte S-Bahn zu bedienen.
Die Deutsche Reichsbahn in der DDR hat als kein festes Gründungsdatum, der Verkehr lief einfach weiter, auch die Institutionen, wie etwa die Reichsbahnausbesserungswerke behielten ihre alten Bezeichnungen.
Um dennoch den (politischen) Bruch in der Kontinuität der Betriebsführung darzustellen, wird in den Fahrzeugprofilen durch einen (fiktiven) Besitzerwechsel zum 01.04.1949 dargestellt.
Dieses Datum scheint auf den ersten Blick willkürlich gewählt und hat beispielsweise keinen Zusammenhang mit der Staatsgründung der DDR. Jedoch wurden zum 01.April mehrere Privatbahnen in der sowjetischen Besatzungszone verstaatlicht. Ich habe also das Datum gewählt, zudem sich nach dem Zweiten Weltkrieg erstmals das Streckennetz erweiterte.